Erstmals seit 2009 weniger fertiggestellte Wohnungen in Berlin

Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am 17.05.2021 mitteilte, ist die Zahl der in Berlin fertiggestellten Wohnungen erstmals seit 2009 wieder gesunken. Demnach wurden im Jahr 2020 insgesamt 16.337 Wohnungen gebaut. Das sind rund 14 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Fertigstellungen fallen damit zurück auf das Niveau des Jahres 2018.

Die Wohnungen wurden im Rahmen von insgesamt 2.556 Bauvorhaben (- 24,6 Prozent) realisiert. Die Zahl der in Neubauten errichteten Wohnungen sank im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 14.719. Davon wurden 13.659 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (- 11,2 Prozent) gebaut, 1.045 entfallen auf Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern (- 25 Prozent).

Auch im Bereich der Dachgeschossausbauten und Umwidmungen sind die Fertigstellungszahlen rückläufig. Infolge von Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden wurden dem Berliner Wohnungsmarkt im vergangenen Jahr 1.618 Wohnungen zugeführt – ein Minus von 23,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die meisten Fertigstellungen wurden in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf (1.979) und Lichtenberg (2.106) gemeldet.

Im Bereich des Nichtwohnungsbaus wurden mit 155 Neubauten 27,6 Prozent weniger als im Jahr 2019 realisiert. Die neu errichtete Nutzfläche beträgt 457.980 Quadratmeter.

Hier gelangen Sie zur Pressemitteilung des Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.

Der vollständige statistische Bericht, der die Fertigstellungszahlen nochmals nach Art der Bauherren aufgeschlüsselt darstellt, liegt für das Jahr 2020 noch nicht vor. Dieser wird voraussichtlich Anfang Juni erscheinen.

Betrachtet man die Fertigstellungszahlen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern der letzten Jahre, so haben die privaten Unternehmen im Schnitt 80 Prozent des Mietwohnungsneubaus in Berlin realisiert. Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften tragen demgegenüber durchschnittlich 17 Prozent des Neubaus in Berlin.

Wenn dieser Trend anhält, so kann man davon ausgehen, dass im Jahr 2020 von den privaten Bauherren rund 10.900 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern errichtet wurden. Die öffentlichen Bauherren dürften dem Wohnungsmarkt dagegen rund 2.300 Wohnungen zugeführt haben. Die übrigen drei Prozent gehen auf das Konto gemeinnütziger Organisationen und von Privathaushalten.

Sobald der vollständige Bericht des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg vorliegt, werden wir Sie nochmals informieren.