Wohnungsbau als Priorität ‒ Koalitionsverhandlungen müssen ambitionierter werden

Die Wohnraumknappheit ist eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit – besonders in den Städten und ihrem Umland. Dennoch bleibt das Thema im bisherigen Verlauf der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD auf Bundesebene weit hinter seiner tatsächlichen Brisanz zurück. Der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg appelliert an die Verhandlungspartner, die Bedeutung des Wohnungsbaus stärker in den Fokus zu rücken und Maßnahmen zur Beschleunigung der Bauprozesse entschlossen umzusetzen.

Die im Sondierungspapier angekündigte Reduktion der Bürokratiekosten um 25 Prozent innerhalb von vier Jahren ist aus Sicht der mittelständischen Immobilienwirtschaft zu langsam und nicht ambitioniert genug. „Wir brauchen sofort spürbare Erleichterungen, damit dringend benötigte Wohnungen schneller und vor allem kostengünstiger gebaut werden können“, betont Susanne Klabe, Geschäftsführerin des BFW Landesverband Berlin/Brandenburg. „Das Land Berlin hat mit dem Schneller-Bauen-Gesetz und einem gezielten Maßnahmenpaket bereits bewiesen, dass Bürokratieabbau auch kurzfristig möglich ist, wenn der Wille da ist. Diese Lösungsansätze sollten auf Bundesebene als Vorbild dienen. Der entscheidende Hebel für bezahlbares Bauen ist das radikale Ausmisten von Vorschriften und das kritische Hinterfragen von überzogenen Standards."

Wohnraummangel – eine gesamtdeutsche Herausforderung

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum betrifft nicht nur einzelne Metropolen, sondern zieht sich durch das gesamte Bundesgebiet. Besonders in wachsenden Städten und ihrem Speckgürtel steigen die Herausforderungen für Mieterinnen, Mieter und Wohnungsunternehmen gleichermaßen. Um dem entgegenzuwirken braucht es einen politischen Rahmen, der Bauprojekte beschleunigt, wirtschaftliche Anreize schafft und private sowie mittelständische Immobilienunternehmen aktiv einbindet.

„Die private und mittelständische Immobilienwirtschaft ist ein zentraler Treiber der Wohnraumbereitstellung in Deutschland. Wir hoffen, dass die künftige Bundesregierung dies nicht nur erkennt, sondern auch ihre Maßnahmen entsprechend ausrichtet“, so Klabe weiter. „Ein starkes Engagement für den Wohnungsbau muss sich auch im Koalitionsvertrag widerspiegeln – und zwar mit konkreten, sofort umsetzbaren Maßnahmen.“

Der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg fordert die Verhandlungspartner auf, den Wohnungsbau als gesellschaftliche Priorität zu behandeln und rasch die richtigen Weichen für mehr bezahlbaren Wohnraum zu stellen.

 

Hintergrund:

Der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg e. V. ist seit 70 Jahren der regionale Interessenverband der privaten und mittelständischen Immobilienwirtschaft. Die ca. 250 Mitgliedsunternehmen aus Bestandsverwaltung und Immobilienentwicklung zeichnen für rund die Hälfte aller Wohnungsneubauprojekte und die Verwaltung großer Wohnungsbestände in Berlin und Brandenburg verantwortlich. Sie sind damit Hauptantriebskraft für eine moderne und nachhaltige Stadtentwicklung. Der Verband tritt als gemeinsame Stimme gegenüber Politik und Gesellschaft auf, ist der Beratungs- und Expertenpool für Verbandsmitglieder und Treiber von Innovations- und Zukunftsthemen.

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