Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung veröffentlicht erstmals Wohnungsmarktbeobachtungsbericht für das Land Brandenburg

Der Bericht soll als Basis für die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung der Wohnungspolitik dienen.

Der Wohnungsmarktbeobachtungsbericht 2020 bescheinigt dem Land Brandenburg eine konstante und positive Entwicklung der regionalen Wohnungsmärkte. Die in den letzten Jahren in Gang gesetzte Wohnungsbauoffensive und die Wohnraumförderung der Landesregierung zeigen ihre Wirksamkeit, so die Autoren des Berichts.

Demnach ist die Wohnungsbautätigkeit in Brandenburg im letzten Jahrzehnt stark gestiegen und verharrt seit 2016 auf einem relativ gleichbleibenden Niveau. Im Vergleich zum Jahr 2010 hat sich die Zahl der Baugenehmigungen nahezu verdoppelt, zuletzt wurden im Jahr 2020 9.342 Baugenehmigungen zum Bau von insgesamt 13.303 Wohnungen erteilt.

Dem Bericht zufolge fällt die Anzahl der Baugenehmigungen in den beiden Teilräumen des Landes prozentual nahezu gleich aus. Dennoch bildet das Berliner Umland im Vergleich zum weiteren Metropolenraum den räumlichen Schwerpunkt. Seit 2017 entfallen rund drei Fünftel der Baugenehmigungen auf das Berliner Umland. Gemessen an der Bevölkerungszahl sei das Niveau der Baugenehmigungen im Berliner Umland um das 1,4-fache höher als in Berlin.

Weiterhin stellen die Autoren fest, dass sich die Struktur der erteilten Genehmigungen hin zum Bau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gewandelt hat. Im Jahr 2009 betrafen noch rund 68 Prozent der Baugenehmigung Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Im Jahr 2019 waren es nur noch 49 Prozent.

Auch die Zahl der Baufertigstellungen in Brandenburg hat seit dem Jahr 2009 bis heute um insgesamt rund 80 Prozent stark zugenommen und bleibt seit 2016 auf einem konstanten Niveau. Im Zeitraum 2017 bis 2019 wurden durchschnittlich 11.100 Wohneinheiten pro Jahr fertiggestellt. Im Jahr 2020 ging die Zahl um 3,9 Prozent leicht zurück auf 10.474 Wohnungen. Auch hier entfällt die Anzahl der Fertigstellungen überwiegend auf das Berliner Umland. Je 1.000 Einwohner wurden hier im Jahr 2019 fast dreimal so viele Wohnungen fertiggestellt als im weiteren Metropolenraum.

Gewandelt hat sich auch der Schwerpunkt der im Rahmen der Brandenburgischen Wohnraumförderung eingesetzten Mittel. Bis 2015 lag der Fokus noch auf der Modernisierung und Instandsetzung von Mietwohnungen. Seit 2016 werden hingegen schwerpunktmäßig der Neubau von Mietwohnungen zu sozialverträglichen Mieten und Umbaumaßnahmen von bestehenden Wohnungen für eine zeitgemäße und nachhaltige Vermietung gefördert.

Von 2010 bis einschließlich 2020 wurden in Brandenburg insgesamt knapp 7.800 Wohnungen gefördert. Im Betrachtungszeitraum hat sich die Antragslage und ebenso die Bewilligungssumme positiv entwickelt. Demnach erreichten die zugesagten Fördermittel im Jahr 2019 mir rund 100 Millionen Euro ein Zehn-Jahres-Hoch. Zuletzt stieg diese Summe nochmals an: Im Jahr 2020 hat das Ministerium Fördermittel in Höhe von 170 Millionen Euro bewilligt.

Der Wohnungsmarktbeobachtungsbericht bescheinigt dem Markt für Wohnimmobilien über den Betrachtungszeitraum seit 2010 deutliche Preissteigerungen in allen Marktsegmenten, die die stark gestiegene Nachfrage und Anspannung des Marktes vor allem im Berliner Umland belegen.

Besonders hoch seien die erzielten Preise für Wohnimmobilien in Potsdam, aber auch der weitere Metropolenraum profitiere von dem vergleichsweise sehr hohen Preisniveau im Berliner Umland.

Das Mietniveau im Land Brandenburg schätzt der Wohnungsmarktbeobachtungsbericht im Vergleich zu Berlin und zu Gesamtdeutschland als moderat ein. Es bestehen aber teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Mieten im Berliner Umland und dem weiteren Metropolenraum. So liegen die Bestandsmieten rund um Berlin im Durchschnitt bei nettokalt 6,75 Euro pro Quadratmeter. Im weiteren Metropolenraum sind es hingegen nur 5,14 Euro nettokalt je Quadratmeter Wohnfläche. Im Durchschnitt liegen die Mieten in Gesamtbrandenburg demnach bei 5,76 Euro pro Quadratmeter. Die vom Bericht verwendeten Daten beruhen allerdings auf der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation im Jahr 2018.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Wohnungsmarktbeobachtungsbericht 2020 für das Land Brandenburg